Die Zweitvertretung von Borussia Dortmund kann sich in Zukunft die Gastspiele bei Rot-Weiss Essen beinahe sparen: Drei Spiele, drei Niederlagen, so lautet die jüngste BVB-II-Bilanz im Stadion an der Hafenstraße.
Am Mittwochabend (25. September) gab es einen 3:1-Sieg für RWE - den ersten Heimsieg seit dem 28. April 2024 (4:0 gegen FC Ingolstadt, Anm. d. Red.). Das zählen der Tage und Monate ohne Heim-Dreier hat nun ein Ende. Essen kann aufatmen.
Das, was Rot-Weiss Essen in der ersten Halbzeit ablieferte, war nahezu perfekt. Torben Müsel und Co. spielten sich regelrecht in einen Rausch.
Nach dem Julian Hettwer (4.) die BVB-II-Führung verpasste, spielte fortan nur noch der Gastgeber. Immer wieder schaltete die Mannschaft von Christoph Dabrowski sauschnell aus der eigenen Hälfte Richtung BVB-Tor um und knipste - gleich dreimal. Müsel (18., 33.) und Ramien Safi (23.) belohnten das starke rot-weisse Spiel mit Treffern.
RWE: Golz – Eitschberger, Schultz, Ríos Alonso, Brumme (74. Kaiser) – Kaparos (62. Moustier), Müsel – Boyamba (62. Berisha), Arslan (79. Kraulich), Safi (74. Voufack) – Wintzheimer
BVB II: Lotka - Jessen (10. Göbel), Lührs, Hüning, Mogultay - Azhil, Roggow (72. Paschke), Wätjen (58. Paulina) - Campbell, Eberwein (10. Elongo-Yombo), Hettwer (72. Foti)
Schiedsrichter: Felix Bickel
Tore: 1:0 Müsel (18.), 2:0 Safi (25.), 3:0 Müsel (33.), 3:1 Hettwer (65.)
Gelbe Karten: Dabrowski (Trainer), Arslan, Brumme, Moustier, Rios Alonso, Golz - Elongo-Yombo, Roggow, Hüning, Paulina
Zuschauer: 15857
Allen voran die Buden von Müsel waren sehenswert. Das erste Tor zirkelte der Mittelfeldspieler aus rund 18 Metern ins Netz. Und das, was der 25-Jährige in der 33. Minute zelebrierte, hat das Adjektiv "weltklasse" verdient. Einer super Ballannahme folgte ein Lupfer über den Gegenspieler, eine eigene Knie-Vorlage und schließlich der Schuss in die Maschen. BVB-II-Torwart Marcel Lotka, der mit einem Profivertrag ausgestattet ist, war chancenlos. So wie der komplette BVB-Nachwuchs in den ersten 45 Minuten.
"Wenn man zur Halbzeit 0:3 zurückliegt und dann hier zum Interview antreten muss, ist das schon bitter. Der Beginn war gar nicht schlecht, aber nach dem 0:1 sind alle Dämme gebrochen. Da kassieren wir Tore, die einfach nicht passieren dürfen", meinte Ingo Preuß, BVB-U23-Sportchef, in der Halbzeitpause gegenüber "Magenta Sport".
Dass das für RWE nicht so einfach weiter gehen konnte, war eigentlich klar. Die BVB-Talente zeigten sich in Durchgang zwei von ihrer besseren Seite. Franz Roggow (57.) hatte eine dicke Chance, die Jakob Golz parierte. Sieben Minuten später fiel dann der Anschlusstreffer: Der eingewechselte Paulina schickte Hettwer auf die Reise, dieser wurde von Julian Eitschberger nur begleitet und konnte letztendlich auch Golz überwinden - 1:3 (64.).
Direkt im Gegenzug: Der eingewechselte Dion Berisha versuchte es mal per Distanzschuss (66.) - gefährlich, aber nicht im Netz.
Rot-Weiss Essen schaffte es in den letzten 25 Minuten den BVB aus der Gefahrenzone zu halten und brachte das 3:1 recht souverän über die Zeit.
"Es ist unfassbar, dass wir hier seit Jahren für die Essener der Aufbaugegner sind. Ich habe hier auch schon andere Zeiten erlebt. Aber zuletzt ist die Hafenstraße kein gutes Pflaster für uns", bilanzierte Dortmunds U23-Manager Preuß.